ANNA

(Allein-)Erziehende und Ihren Nachwuchs Nachhaltig Aktivieren

ANNA ist ein Projekt gemäß § 16 Abs. 1 Zweites Buch Sozialgesetzbuch (SGB II) i. V. m. § 45 Abs.  1 S. 1 Nr. 1-5 Drittes Buch Sozialgesetzbuch (SGB III)

Ziel der Maßnahme ist die Stärkung und Unterstützung von Familien -  Eltern mit Kindern unter 18 Jahren - die Leistungen nach dem SGB II beziehen, mit besonderer Berücksichtigung der Zielgruppe der Alleinerziehenden.

Das Konzept ist in enger Kooperation zwischen dem Sozialdezernats des Kreises Warendorf, dem Jobcenter und dem Chance e.V. sowie den Kommunen Ennigerloh und Everswinkel entwickelt worden und befindet sich in stetiger Progression. An den Standorten Ennigerloh und Everswinkel werden insgesamt 30 Familien / Bedarfsgemeinschaften betreut.

Nach einer umfangreichen Anamnese (Orientierungsberatung) aller Familienmitglieder werden Vermittlungshemmnisse identifiziert und vorhandene Hilfsangebote transparent gemacht. Hierbei soll eine Vernetzung aller Beteiligten mit einem unkompliziertem (digitalen) Wissenstransfer erreicht werden. Durch die Vernetzung sollen Hilfsangebote diskriminierungsfrei wie aus einer Hand erfolgen. Ansatz ist die „user journey“, d.h., es wird ein umfangreicher Perspektivwechsel gestaltet, um die Hilfsangebote und Zugangsbarrieren durch die Augen der Familie zu betrachten. Nachhaltigkeit bedeutet in diesem Sinne sowohl die nachhaltige Stabilisierung und Begleitung der Familie, als auch der nachhaltige Umgang mit unseren Umweltressourcen durch möglichst papierlose Arbeit und die Nutzung von Elektroautos- und Fahrrädern.

Die ANNA-Familien werden durch systemische Familienberatung ermutigt, ihre Denk- und Verhaltensmuster in Bezug auf das Erwerbsleben zu verändern. Dabei werden vor allem die Frauen in ihrer Rolle als Erwerbsfähige gestärkt, in der Bewältigung von Familie und Beruf unterstützt und damit der Feminisierung von Armut entgegengewirkt.  

Primär werden Familienmitglieder im erwerbsfähigen Alter angesprochen, zur nachhaltigen Stabilisierung erfolgt eine allumfassende Anamnese jedoch bei allen Familienmitgliedern. Der ganzheitliche Blick auf die Familie als soziales Konstrukt mit individuellen Bedarfen und Fähigkeiten bildet die Basis der Zusammenarbeit. Bei den Teilnehmern soll die intrinsische Motivation herausgearbeitet werden. Durch die Feststellung, Verringerung oder Beseitigung von Vermittlungshemmnissen erfolgt eine Heranführung an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt und ebnet somit den Weg für eine Vermittlung in eine versicherungspflichtige Beschäftigung.

Über die gesamte Betreuungszeit findet ein intensiver Austausch und enge Kooperation mit dem Jobcenter statt. Durch den Kreis Warendorf wird eine wissenschaftliche Begleitung organisiert, koordiniert und finanziert. Hierzu wird ein Fragebogen entwickelt, mit dem die Projekterkenntnisse überprüft, erweitert und ggf. korrigiert werden.